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Marsaxlokk

Ein ruhiges Aufwachen in unserer Badewannen-Bucht. Heute hat sich der Himmel ein wenig verzogen: ideales Ausflugswetter. So tuckern wir hinüber nach Marsaxlokk und müssen weit heraußen in der großen Bucht ankern, da es dort sehr seicht ist. Kein Wunder, dass drinnen im Hafen nur Fischerboote liegen, alle bunt bemalt mit den typischen maltesischen Motiven – ein malerischer Anblick: Hunderte dieser Boote, soweit das Auge reicht. Toni bleibt auf der Shubunkin, während der Rest der Crew ein Taxi nach Mdina nimmt und dort mittelalterliches Flair atmet. Wir folgen dem auf dem Stadtplan vorgezeichneten Touristenrundgang, es sind aber, coronabedingt, relativ wenige Touris anzutreffen. Auf emaillierten Schildern lesen wir klingende Hausnamen und bewundern die roten, blauen und gelben Holztüren mit ihren Messingklopfern in allen Formen: Löwen, Delphine, etc. Von der Stadtmauer aus haben wir einen herrlichen Rundblick auf halb Malta. Dort oben ist auch der Fontanella Tea Garden angesiedelt, bekannt für seine Mehlspeisen und Torten, die wir uns nach dem Kulturprogramm schmecken lassen. Apropos Kultur: Es sind sehr viele Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten geschlossen, aber in der Kathedrale mit dem Museum gegenüber werden wir fündig: eine unerwartet reichhaltige Ausstellung von barocken klerikalen Kunstschätzen  und alten Gemälden. Auch eine umfangreiche Sammlung von Holz- und Kupferdrucken Dürers, die von einem maltesischen Privatier  gespendet wurden. Auf unserem Rückweg zum Stadttor verlassen wir den Touristenpfad und gelangen in ein Viertel, das von Privatleuten revitalisiert wird. 

 

Die Rückfahrt nach Marsaxlokk treten wir im öffentlichen Bus an. Dazu muss man wissen, dass die Verkehrswege auf Malta sternförmig angelegt sind: Willst du vom Küstenort A zum Küstenort B, führt der Weg immer über Valetta. Die Buslinien sind aber perfekt organisiert und man lernt das Landesinnere etwas kennen. Malta ist zwar eine winzige Insel, hat aber eine vorwiegend städtische Bevölkerung. Unsere Wege sowohl mit den Taxi als auch mit dem Bus haben uns fast nur durch Stadtgebiete geführt. 

 

Zur Abenddämmerung kommen wir in Marsaxlokk wieder an und treffen auf Toni, der uns in einem netten Hafenlokal einen Tisch reserviert hat. Wir schlemmen köstliche Vorspeisen und Fischsuppe, anschließend eine Fischplatte und genießen die laue südliche Atmosphäre zur Blauen Stunde und bei Nacht. Im Finstern geht es dann zurück in unsere Badewannenbucht. Da dem romantischen Fischerhafen ein gewaltiges Industriegebiet vorgelagert ist, können wir auf unserem Rückweg jede Menge Festbeleuchtung und Industrieromantik genießen. Während vor dem Schlafengehen die Crew noch dem Wein zuspricht, schwimmt Margit mit Begeisterung fast eine Stunde im warmen, ruhigen Meer ums Schiff herum.