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7000 Jahre Kultur in Malta

Wieder ein perfekter Segeltag nach dem morgendlichen Ritual: Schwimmen, Frühstück, klar Schiff. Dann Anker los und ab die Post! Mit den neuen Batterien können wir sorglos segeln und das tun wir auch: zuerst hart am Wind nach Norden. Das Meer dunkelblau mit weißen Schaumkronen. Punkt 12:00 Uhr zu Mittag eine Wende und zurück zur Nordküste Gozos. Bis wir an unser Tagesziel kommen, sind nochmals zwei Wenden nötig, damit die Männer an den Winschen beschäftigt bleiben.

Als Marsalforn immer näher kommt, holen wir die Segel ein, dieseln in die Hafenbucht und machen dort fest. 

 

Landtauglich gemacht und das Beiboot im winzigen Bootshafen festgemacht. Marsalforn ist offensichtlich eine riesige Appartmentanlage, die mit ihren schmalen drei-bis sechsstöckigen Fronten die ganze Bucht umgibt, da ist ein Kai mit Uferstraße, direkt davor ein dicht bevölkerter Stadtstrand. An jedem Ende der Bucht findet sich noch je eine Bademöglichkeit, eine davon über steile Stiegen von der Straße aus erreichbar – und das war’s. An so einem Ort Urlaub machen? Igitt, kaum vorstellbar!

 

Wir nehmen uns in der Gluthitze der aufgeheizten Betonwüste ein Taxi zu den neolithischen Ausgrabungen. Nur Toni, der alles schon gesehen hat, bleibt an Bord. Die 3,5 km zum Museum und der steinernen Anlage steil bergauf lassen sich gut per Taxi meistern. Kaum an Land ist für uns Corona durch die Maskenpflicht wieder präsent. Wir schauen uns die letzten Überreste einer 7000 Jahre zurückliegenden Kultur an: Mauerreste, Becken, Hinkelsteine, Gefäße, Teile von Statuen und Figurinen. Damals waren noch Damen mit gebärfreudigem Becken gefragt, nur waren sie im Gegensatz zu unserer Venus von Willendorf mit Röcken bekleidet, ab Hüfthöhe in Falten gelegt.

Eigentlich wollten wir noch eine bekannte Windmühle ums Eck besichtigen, aber der unfreundliche Taxifahrer stellt sich dumm. Wir sehen das Windrad der Mühle grad noch schnell aus dem Autofenster.

 

Wieder am Hafen noch ein kühles Getränk für jeden (3x Bier und 2x Campari orange) und im Schatten einer Bude köstliche Eiscreme. Beim Umsteigen vom Beiboot ins Schiff macht Margit die Erfahrung, was passiert, wenn man sich an einer nicht festgemachten Badeleiter anhalten will ;-)

Heute Abend müssen wir das restliche  Fleisch verarbeiten, denn der Kühlschrank, den wir übrigens einer gründlichen Reinigiung unterzogen haben, hat sich bis jetzt nicht richtig kalt kriegen lassen. Das Ding ist außerdem so tief, dass sogar der große Walter, der die Hauptarbeit übernommen hat, beim Auswischen zur Hälfte darin verschwunden ist!
Toni schmort Schweinskoteletts und für die Damen brät er mariniertes Rindfleisch. Als Zuspeise gibt es getoastetes Weißbrot mit Olivenöl und wahlweise Knoblauch. Und zur Wahl auch Gurken- bzw. Tomatensalat. Ja, wir an Bord lassen es uns wirklich gutgehen J